Einzelhandel in Zeiten der Corona-Pandemie

Als Berater der Kosmetik und Parfümbranche wurde ich nach der Pandemie immer wieder von Betreibern des Einzelhandels gefragt:

Was muss ich jetzt tun, um den Anschluss an das Geschehen nicht zu verpassen? Habe ich in den Zeiten der wachsenden Webverkäufe noch das richtige Warensortiment? Wie spreche ich meine Kunden an? Bin ich noch in der richtigen Lage mit meinem Geschäft? Biete ich für meine Kunden ausreichend Serviceleistung an oder erwartet mein Kunde mehr von mir? Wie verhalte ich mich mit der Erwartung mancher Kunden bei Sonderangeboten oder Lockvögel-Angeboten? Gehen meine Lieferanten auf die Forderungen und Wünsche des Hanels ein, zum Beispiel mit Abverkaufs-unterstützenden Maßnahmen. Wieso hat mein Kollege mehr Erfolg bei dem Abverkauf seiner Produkte? Kann ich mit meinem Konzept überhaupt noch langfristig existieren? Sollte ich vielleicht noch eine zweite und dritte Filiale eröffnen, umso bessere Einkaufskonditionen zu erhalten? Hat mein Personal noch die richtige Kämpferinitiative und auch die nötige Freude bei der Arbeit? Muss ich überhaupt noch auffällige Schaufenstergestaltungen vornehmen, Mailings an meine Kunden senden oder Events organisieren? Soll ich auch heute noch viele Mitarbeiter zu Weiterbildungsseminaren schicken oder sollen unsere Verkaufskräfte besser die Schulungsunterlagen durchlesen? Was mach ich, wenn meine Mitarbeiter in Seminaren abgeworben werden?

All diese Fragen höre ich jetzt regelmäßig und auf alle Fragen gibt es Antworten. Fest steht, dass der Internetverkauf unserem Handel sehr zusetzt. Aber es wird voraussichtlich auch zukünftig diese Handelsart wachsen. Nicht jede Branche ist gleich getroffen und trotzdem werden viel beworbene und bekannte Produkte schnell im Internet nachbestellt. Sollten Einzelhändler aber das Kauferlebnis steigern können und spannende Neuerscheinungen vor dem Internet bereithalten, wäre das ein Erfolg. Denn bei dem Bildschirmverkauf fehlt das Kauferlebnis total.
Also müssen wir uns dem Servicegefühl beim Verkaufsvorgang mehr Aufmerksamkeit widmen. Und hier ist gibt es eine Menge von Lösungen anzubieten, wenn jeder Händler für sich intensiv darüber nachdenkt.

Jetzt ist die Zeit dafür gekommen! Innenstadtgeschäfte bemerken eine Veränderung der Kaufgewohnheiten unserer Kunden und die hohen Mieten zwingen zu Überlegungen.  Und der wachsende Verkehr, das teure Benzin und die hohen Parkgebühren lassen Kunden über einen Innenstadtbesuch zum Shoppen nachdenken. Unsere fähigen Innenstadtplaner, welche über die Jahre vordenken müssen, haben hier die richtigen Vorschläge unterbreitet.
Alleinstellungskonzepte haben Magnetwirkung, ebenso unterhaltende Ideen wie Kunst und Musik, Geschäfte mit erhöhtem Serviceangebot durch eine gewisse Verkehrsentzerrung sowie viel Gastronomie könnten hier helfen. Verkehrsentzerrung muss einhergehen mit Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel. Und so ist eine längere Verweildauer der Kunden in der City möglich.

Aber wir Händler haben auch unsere Hausaufgaben zu machen.

 



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