„Weniger ist mehr“ Ware bei Parfümerien im Luxus Segment
- 2. Juli 2018
- Gepostet von Frank Schnitzler
- Kategorie Allgemein
Ist zu viel präsentierte Ware im Luxus Segment kontraproduktiv?
In vielen Gremien wird über das Aussehen der Parfümerien oder der vielfach angedachten Monostores gesprochen. Es gibt Beispiele und auch weitsichtige Visionäre, die dafür Antworten bereithalten. Fest steht, dass heute praktizierte Geschäfte zu viel Ware zeigen, wenn es darum gehen soll, Hochwertiges zu verkaufen. Mehr zum Luxus ausgerichtete Produkte brauchen Platz für eine Inszenierung und Abgrenzung zu anderen Produkten. Also soll man Wertvolles vom Gewöhnlichen trennen. Das ist nachvollziehbar. Aber das erfordert wahrscheinlich größere Läden?!
Fest steht bei allen Befragten, dass zu viel präsentierte Ware Müdigkeit beim Betrachter auslöst. Es gibt genug international arbeitender Anbieter mit Luxusausrichtung, die alle Geschäfte weltweit so ausrichten wie eben besprochen. Louis Vuitton, Tiffany, Prada, Gucci und alle anderen.
Ist es Zeit für einen Wandel in den Parfümerien?
Das haben die jetzigen Parfümerien noch nicht gewagt, obwohl die Zeit dafür überreif ist. Es geht dem Kunden mit hohem Anspruch nicht um Quantität, sondern um Qualität. Nicht volle Regale, sondern aufmerksam gestaltete Regale. Auch Apple Stores sind Kathedralen und die Bühne des iPhones, aber wo ist die viele Verkaufsware gelagert? Die Raumhöhe ist beachtlich und zeigt Größe. Diese wird dem Besucher unbewusst signalisiert.
Aber in der Parfümeriebranche ist der Gedanke noch nicht angekommen, obwohl wir doch Träume verkaufen und auch außergewöhnliche Fotos bieten können. Und das Verkaufspersonal sollte die Beratung der Kunden viel selbstbewusster, aber erst nach genauer Analyse durchführen. Wenn die Kundin erst auf die Spur gesetzt worden ist durch gezielte Fragen der stimmungsvolle Fotos, z.B. wenn sie einen Lippenstift kaufen wollte, wird sie diesen kaufen. Ohne wenn und aber. Und dann muss die Beraterin alle Register ziehen und den richtigen zeigen, aber auch dazu einen Lipgloss, einen Korrekturstift, den passenden Lack und weitere Zusätze aus dem großen Angebot.
Wer baut den ersten Shop für Schönheitsprodukte nur nach dem Motto: Weniger ist mehr?